De Indische Waterlelies (dt. Name Die indischen Seerosen) ist eine Märchenattraktion im Sprookjesbos aus dem Jahr 1966. Da besondere an der Attraktion, die zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung für lange Schlangen sorgte ist, dass die inzwischen verstorbene belgische Königin Fabiola die literarische Vorlage lieferte.
ZurückTyp | im Inneren |
dt. Name | Die indischen Seerosen |
Eröffnung | Mai 1966 |
Literaturvorlage | Fabiola Mora y Aragón |
Entwurf | Anton Pieck |
Technik | Peter Reijnders |
Musik | Bert Kaempfert |
Erzählstimme | Barbara Hoffmann |
Kosten | 300.000 NLG |
In einem Indischen Wald herrscht nachts immer ein geschäftiges Treiben, denn auch zu dieser Tageszeit gibt es dort viele Lebewesen, die wach sind. Auch der Himmel hat hierzu seinen Beitrag: Die Mondfee mit ihrem Sternengefolge kommt in jeder Nacht um Mitternacht zu einem Tanz auf einem See hernieder. Doch eine Hexe ist von Neid zerfressen und will die Idylle zerstören - denn sie ist sehr hässlich und will die Schönheit der Feen an sich reißen. Als die Feen herunterkommen, fängt die Hexe an zu singen; mit einer sehr schönen, verzaubernden Stimme. Die beiden jüngsten Feen können kaum mehr aufhören zu Tanzen, so betört sie vom Klang der Stimme. Und so hören sie auch den Ruf der Mondfee nicht, die sie zurück holen will - und diese gibt auf. Dann tritt die Hexe hervor und mithilfe der Sonne erstiehlt sie sich den Silberglanz der beiden Feen, die nun ganz weiß werden. Doch damit nicht genug, sie verwandelt sie auch in Seerosen. Und obwohl der Himmel sich ihrer erbarmt und ihnen ein neues, blaues Kleid übergibt, so müssen sie ihr Dasein doch auf einem See im Indischen Wald fristen und erwachen nur nachts, wenn der Tanz von neuem beginnt.
Kein Happy End ist in Sicht in diesem Märchen der späteren belgischen Königin Fabiola, das in den frühen 1960er-Jahren veröffentlicht wurde. Im Grunde erklärt Fabiola ein Phänomen, nämlich das die indischen Seerosen blau seien (ob Fabiola auf eine konkrete Seerosenart anspielt, ist nicht bekannt). Darauf aufbauend wird ein Märchen entwickelt, dass - ähnlich wie zum Beispiel Die roten Schuhe von Hans Christian Andersen - vor der Kraft der Verführung warnt.
De Indische Waterlelies ist eines der großflächigsten Märchen im Sprookjesbos. So gehört ein längerer Zuweg und ein Vorplatz zur Attraktion dazu. Auf letzterem ist ein kleines Gewässer mit Springbrunnen, Bänken sowie zwei große Wächterfiguren zu finden.
Hinter dem Gewässer liegt der Eingang zum Attraktionsgebäude. Dort wird in regelmäßigen Abständen eine rund 3 minütige Show abgespielt. Auf der Showbühne ist ein See inmitten einer grünen Waldlandschaft zu sehen. Auf dem Wasser sind fünf geschlossene Seerosen zu sehen. Zunächst ist die Szenerie noch in warmes Licht gehüllt, das Geräusch von Tieren ist zu hören und ein Wasserfall läuft. Mit einem Gong wird das Licht dunkler, die Geräusche verstummen und der Wasserfall hört auf zu laufen.
Eine Stimme (Reny de Lannée de Betrancourt) spricht zunächst einige einleitende Worte, die der Handlung des Märchens entsprechen: Die Seerosen im Urwald seien früher Sterne gewesen, die nachts zusammen mit dem Mond und den anderen Sternen auf dem Wasser getanzt hätten. Im Anschluss weicht die Geschichte etwas vom Originalmärchen ab: So fehlt die Motiviation der Hexe, die Sterne zu verzaubern, nämlich um sich an deren Schönheit zu bereichern. Stattdessen werden sie schlicht bestraft, weil sie nicht aufhören können zu tanzen. Zum Leben erweckt werden können sie nur, wenn die Hexe in mondklaren Nächsten zurückkomme. Auch dies ist ein Unterschied zum Originalmärchen.
Die Stimme schließt mit den Worten „Und dann passiert es...“ - und die eigentliche Show beginnt. Ein erneuter Gong ertönt und rechts im Hintergrund erscheint die Hexe. Sie singt - zu hören ist hierzu das Stück Taita Inty der peruanischen Sängerin Yma Súmac. Am Ende ihres Gesangs ertönt Bert Kaempferts African Beat und die Seerosen öffnen sich: Dort entpuppen sich einige kleine Elfen, die sich zur Musik drehen. Gleich zu Beginn erscheint auch eine kleine, sich zur Musik bewegende Froschband. Später erscheinen noch drei Gänse, die in Backroundsängern entsprechen könnten. Die Technik zur Bewegung der Animatronics schuf zum letzten Mal Peter Reijnders, der danach in den Ruhestand ging.
Das Stück wird nach einiger Zeit (ohne klares Ende) unterbrochen und die einzelnen Showelemente verfallen wieder in ihren Anfangszustand.
De Indische Waterlelies waren das bis dahin größte Projekt, dem sich Efteling angenommen hatte. Bereits Anfang 1962 wurde man auf das Märchenbuch der 1960 zur belgischen Königin aufgestiegenen Fabiola aufmerksam, und plante mit einer Umsetzung eines der Märchen vor allen Dingen belgische Gäste zu empfangen. Schließlich erhielt Efteling - gegen eine Spende an das belgische Kinderhilfswerk die Erlaubnis, eines der Märchen umzusetzen.
An der Umsetzung arbeiteten sowohl Köpfe der alten als auch einer neuen Generation mit; so zum Beispiel Anton Pieck als Hauptentwerfer, Peter Reijnders, aber auch Ton van de Ven sowie zum ersten Mal der Architekt Jan Verhoeven, der noch viele Jahre für Efteling in dieser Funktion arbeiten sollte. Insgesamt wurden 300.000 Niederländische Gulden in die Märchenattraktion gesteckt.
Die offizielle Eröffnung der Attraktion fand am 3. Mai 1966 statt. Am 21. Juni 1967 stattete auch Königin Fabiola der Attraktion einen Besuch ab.
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