Es ist das erklärte Ziel Eftelings, im Jahr 2030 jährlich 7 Millionen Besucher begrüßen zu können. Da der Park hierfür einen Ausbau von Freizeitangeboten und Infrastruktur für unabdingbar hält, ist er momentan gemeinsam mit der Gemeinde Loon op Zand dabei, die notwendigen rechtlichen Voraussetzungen für Erweiterungen zu schaffen. Wir fassen den Stand der Dinge an dieser Stelle zusammen.
Am 16. Februar 2017 hat der Gemeinderat von Loon op Zand den Masterplan Efteling 2030 beschlossen. In diesem Plan werden die durchaus umfassenden Änderungen und Erweiterungen, die Efteling bis 2030 plant, dargestellt. Doch mit der Verabschiedung hat Efteling noch keine rechtliche Grundlage für die Maßnahmen erhalten: Hierfür muss auch der Flächennutzungsplan angepasst werden. Genau dies geschieht momentan: Vor kurzem wurde ein Vorentwurf dieses Plans online gestellt.
Grundsätzlich teilt der Masterplan Efteling in drei Zonen auf, die in Form breiter Streifen nebeneinander liegen (siehe Abbildung). Ganz im Norden befindet sich die Zone für die intensive Erholung, südlich davon eine Zone für Aufenthaltserholung und ganz im Süden dann eine Zone für ausgedehnte Erholung. Diese drei Zonen spiegeln sich schon aktuell in den Angeboten Eftelings wider: Der eigentliche Freizeitpark liegt in der Zone für intensive Erholung, die beiden Ferienparks Het Loonsche Land und Bosrijk (allerdings nicht das Hotel) in der Aufenthaltserholungszone und der Golfpark in der Zone für ausgedehnte Erholung. Bis 2030 will Efteling jedoch diese drei Zonen und ihre Infrastruktur noch weiter ausbauen.
Am meisten erwartet wird dabei sicherlich die Erweiterung des eigentlichen Freizeitparks. Es ist vorgesehen, dass diese komplett innerhalb der Zone für intensive Erholung umgesetzt werden wird - und zwar östlich und westlich vom heutigen Freizeitpark. Bei dem betreffenden Gebiet im Osten handelt es sich um das auch Strookrijk genannte, 8 Hektar große Gebiet, das zwischen der Parkgrenze und der Autostraße N261 liegt. Südlich wird es durch die Eftelingsestraat und nördlich durch das Efteling Hotel begrenzt. Die Besonderheit am Strookrijk ist, dass die im bisherigen Park übliche maximale Bauhöhe von 25 Metern auf 50 Meter angehoben werden soll. Damit wird die Chance auf hohe und spektakuläre Attraktionen eröffnet. Um das Gebiet zu erschließen muss zudem die Straße Horst, die die Erweiterungsfläche bislang vom bisherigen Park abtrennt, näher an die N261 verlegt werden. Zudem wird dort auch eine neue Fahrradschnellstraße gebaut werden.
Die westliche Erweiterungsfläche ist noch einmal wesentlich größer als die Erweiterungsfläche im Osten - nämlich rund 27 Hektar (Quelle: Eigene Messung via Google Maps). Hier soll die maximale Bauhöhe wie im heutigen Park bei 25 Metern liegen - verändert ist jedoch die erlaubte Bebauungsdichte. Liegt diese im bisherigen Park bei 11 Prozent, soll sie im westlichen Erweiterungsgebiet bei 60 Prozent liegen. Dies hängt damit zusammen, dass hier aufgrund der Nähe zum Ort Kaatsheuvel verstärkt überdachte Attraktionen gebaut werden sollen. Diese erfordern eine höhere Bebauungsdichte.
Ob Efteling nun sämtliche neue Erweiterungsflächen letztlich für die Erweiterung des Freizeitparks nutzen wird, ist noch nicht gesichert. Der Flächennutzungsplan soll hier Flexibilität gewähren und erlaubt z.B. auch den Bau neuer Übernachtungsmöglichkeiten. Von diesen neuen Erweiterungsflächen abgesehen hat Efteling bereits durch die aktuellen Flächennutzungspläne das Recht, den Hauptparkplatz (ca. 13,5 Hektar) umzuwidmen und als Teil des Freizeitparks zu nutzen. Konkret debattiert wurde eine Erweiterung des Märchenwalds auf der heutigen östlichen Hälfte des Parkplatzes.
Efteling plant zudem, in Zukunft deutlich mehr Übernachtungsgäste zu begrüßen. So sollen bis 2030 40 Prozent der Besucher Übernachtungsgäste sein. Neben den neuen Flächen für Tageserholung bieten deshalb auch spezielle Flächen für Aufenthaltsentholung die Gelegenheit zum Bau neuer Unterkünfte. Diese liegen jeweils westlich vom heutigen Freizeitpark (gelb markiert).
Ein spannendes Thema ist auch die Infrastruktur Eftelings, die die Parkführung heute für unzureichend hält - maximal 5,05 Millionen Besucher im Jahr kann das heutige Straßensystem demnach nur verarbeitet - und auch das nur, wenn auf der Europalaan Wechselspuren installiert werden. Deshalb will Efteling erreichen, dass die N261 eine neue Ausfahrt erhält, von der aus eine Straße von Süden ausgehend zum Parkeingang und den Parkplätzen führt. Wo genau diese Straße verlaufen soll, ist noch offen. Der Plan erhält zwei Alternativen: Eine der Trassen führt zwischen Freizeitpark und den Ferienparks Bosrijk und Het Loonsche Land hindurch, eine alternative Trasse verläuft südlicher und vermeidet so die unmittelbare Nähe zu den Übernachtungsgästen.
Das Parken ist ein weiteres Problem: Die neue Fläche für Tageserholungsangebote im Westen überdeckt die Parkplätze P2 und P3, die zusammen 5.500 Parkplätze bieten. Darüber hinaus soll wie beschrieben auch der Hauptparkplatz selbst zumindest teilweise, für eine Erweiterung des Parks genutzt werden. So muss sich Efteling langfristig fragen, wo seine Gäste parken sollen. Im Flächennutzungsplan ist dafür vor allen Dingen eine sehr westlich gelegene Fläche vorgesehen - noch westlicher als die bisherigen Zweitparkplätze. Diese Fläche ist aber nicht viel größer als der bisherige Hauptparkplatz. Efteling erwägt daher, künftig auch Parkhäuser oder Tiefgaragen für das Parken einzusetzen. Zudem wird die Option erwogen, weiter entfernte Parkflächen zu nutzen und den Transport der Fahrgäste zum Eingang zu organisieren.
Interessant ist natürlich auch, wann Efteling seine Pläne umsetzten will - und teilweise ist das tatsächlich früher vorgesehen, als man vermuten könnte: Denn schon bis 2020 soll die erste Erweiterungsstufe abgeschlossen sein. Neben dieser Stufe sind zwei weitere Stufen bis zu den Jahren 2025 und 2030 vorgesehen.
Quelle der Stichpunkte: Masterplan Efteling, S. 35 ff.
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