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Raveleijn - Blasser zweiter Band bietet kaum sinnvolle Adaptionsmöglichkeiten


Zwei Jahre lang musste auf das neue Raveleijn-Buch von Paul van Loon, „De Bende van de Witte Veer“ gewartet werden, 2015 wurde es erstmals angekündigt, nun ist es am 1. Juni offiziell erschienen und wurde kurz darauf von Paul van Loon in Efteling vorgestellt. Wir haben es gelesen und uns, neben einer kurzen Rezension, darüber Gedanken gemacht, ob und wie diese Fortsetzung der 2011 erschienen Hintergrundgeschichte zur gleichnamigen Parkshow Grundlage einer Überarbeitung der Show sein könnte.

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Worum geht es?

In Raveleijn – De bende van de Witte Veer (ungefähr: Die Bande der weißen Feder) wird die Stadt Raveleijn erneut bedroht, diesmal von einer Räuberbande, deren Mitglieder Wolfsmasken tragen und an jedem Ort, wo sie ihr Unwesen treiben, eine weiße Feder hinterlassen. Der Kopf dieser Bande führt Böses im Schilde: langsam aber sicher will er die Stadt Raveleijn und alle ihre Bewohner versteinern lassen. Wer soll da sonst Abhilfe schaffen außer den fünf Kindern Thomas, Maurits, Emma, Lisa und Joost, welche bereits einmal die Stadt vor ihrem Untergang retteten. Seit ihren Abenteuern sind bereits einige Jahre vergangen, alle sind wieder in ihrem Alltagsleben angekommen, das magische Stadttor im Wald, durch welches sie einst in die Parallelwelt gelangten, scheint vergessen zu sein.

Doch das soll sich schnell ändern. Wie bereits im ersten Band ist es Nesthäkchen Joost, der als erstes, in der Form von Albträumen, Anzeichen spürt, dass es wieder an der Zeit ist, Raveleijn zu retten. Anfangs sind seine Geschwister noch sehr skeptisch, zudem scheint es unmöglich, durch das Stadttor nach Raveleijn zu kommen, denn wie von Zauberhand ist dieses zugewachsen.

Letztlich finden die Kinder mithilfe zweier Besucher aus Raveleijn, die von Gräfin Halina entsandt wurden, doch über ein verzaubertes Gemälde einen alternativen Weg, in das Paralleluniversum zu gelangen. Dort angekommen stellen sie fest, dass sich einiges verändert hat: die Gegend ist wie ausgestorben, Fauna und Flora sind versteinert und auch Menschen bekommt man nur noch selten zu Gesicht.

In der Stadt angekommen treffen die Kinder erneut auf Gräfin Halina, welche sich Sorgen um ihren Mann Olaf macht. (Welcher im Gegensatz zur Parkshow im Vorgängerband gar nicht der Bösewicht war.) Diesmal scheint er im Bann eines mächtigen Baumes mit beweglichen Ästen zu sein, welcher mitten auf dem Dorfplatz gebaut wurde, genau dort, wo einst das Draconicon stand, und ihn letztendlich auch versteinert hat.

Natürlich gelingt es den Geschwistern auch diesmal, die Stadt und ihre beiden Regenten zu retten, und so die Handlung bis auf eine interessante Schlusspointe recht vorhersehbar.

Altbekanntes Rezept

Diese recht simple und oft stereotype Handlung kann man Paul van Loon nicht wirklich vorwerfen, schließlich muss ein gute Jugendbuch nicht unbedingt innovativ sein. Schon der erste Raveleijn-Band war zu großen Teilen ein Aufguss des bekannten Narnia-Schemas: ein paar Kinder kommen mit der Welt in der sie leben nicht zurecht und entfliehen durch eine Art Portal in eine magische Parallelwelt, in der sie beachtet werden und eine Aufgabe haben.

Nun wirkt „De Bende van de Witte Veer“ auch dadurch uninspiriert, dass es sich in vielem nicht besonders vom Vorgänger unterscheidet, der Handlungsstrang ist fast identisch, mit den gleichen Leuten sowohl auf der guten als auch auf der bösen Seite, einem ähnlichen Verlauf, einem ähnlich spektakulären Finale, nur diesmal mit leicht anderen Monstern, die es zu bekämpfen gilt.

Nach den Graffern, die in der aktuellen Parkshow gar nicht mehr auftauchen, und dem Draconicon bekommen es die Kinder nun mit spinnenartigen Monstern, falschen Wölfen und bereits erwähntem Monsterbaum zu tun.

Neues Buch = Neue Show?

Nun stellt sich die Frage, inwiefern diese Fortsetzung als Grundlage für eine sinnvolle Adaption als Parkshow dienen könnte.

Da es bei einer Parkshow weniger um die genaue Wiedergabe einer nachvollziehbaren Handlung als um ein großes Spektakel geht, böte es sich an, einfach die Hauptelemente der Show einfach anzupassen.

Draconicon raus, Baum rein, vielleicht noch einige Spinnenmonster, auch Graf Olaf könnte man wieder als Bösewicht auftreten lassen.

Auch an Möglichkeiten für Kampfchoreografien, Wasserfontänen und Feuer mangelt es nicht, lediglich den Raben müsste man eine neue Rolle zuweisen – im Buch dienen sie als Transportmittel und tragen die Kinder mit ihren Krallen in die Stadt. Das scheint dann doch eher schwer in der Realität umsetzbar, zudem würde das einen Wegfall der Pferde bedeuten – im Buch lassen die Kinder diese im Wald zurück.

Doch schon zu Beginn der Show träten Probleme auf: sollte man sich an die Romanvorlage halten, müssten die Kinder die Stadt durch ein Gemälde betreten. Erstens ist das schwierig darzustellen und zweitens müsste dafür das ikonische Stadttor aus der Arena verschwinden, was nur schwer vorstellbar ist. Ein weiteres Problem wäre die Darstellung der versteinerten Dorfbewohner, da diese im Buch als Schutzschilde genutzt werden und am Ende wieder lebendig werden. Das wäre einerseits recht öde und andererseits nicht besonders gut umzusetzen.

Am ehesten spräche jedoch der Umbau vom Draconicon zum Baum gegen eine neue Show. Es ergäbe sich das Problem, dass Letzterer deutlich statischer als der mechanische Drache ist. Zwar sind in dessen Strunk die Köpfe des Drachen verarbeitet, am oberen Teil sind es jedoch nur die Äste, die sich bewegen ließen. Außerdem findet ein Großteil der Kämpfe im Inneren des Baumes statt – darin ist der Widersacher mit dem Geäst verwachsen, auch das ist schlichtweg nicht darstellbar.

So scheint es doch recht unwahrscheinlich, dass die Parkshow in nächster Zeit auf die Handlung des neuen Buches angepasst wird, vor allem, da es schwer vorstellbar ist, dass das Draconicon aus der Arena verschwinden würde, zu sehr ist es zu einer der Hauptattraktionen der Show geworden. Nichtsdestotrotz ist eine Überarbeitung von Raveleijn noch immer möglich, ob nun auf De bende van de witte Veer basierend oder nicht – schließlich fand die letzte große Überarbeitung mithilfe des französischen Freizeitparks Puy du Fou 2013 statt.

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